Im Gegensatz zu anderen chronischen Erkrankungen (z. B. dem Diabetes mellitus) gibt es in Deutschland für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz kaum strukturierte Betreuungsprogramme. Dabei ist dieses dringend wünschenswert: Die Prävalenz der Herzinsuffizienz ist hoch und mit dem demographischen Wandel und den Fortschritten der Akuttherapie immer weiter im Zunehmen begriffen, so dass auch die Zahl der Erst- und Widereinweisungen wegen Herzinsuffizienz stetig weiter ansteigt. Leider wird die stationär begonnene Pharmakotherapie der Herzinsuffizienz in der ambulanten Weiterbetreuung der Patienten oft nur unzureichend fortgesetzt, und die Patientencompliance ist bekanntermaßen schlecht. Letzteres ist der häufigste Grund dafür, dass die Betroffenen schon kurzfristig wieder in ein Krankenhaus kommen. Deshalb ist es besonders wichtig, innovative Strategien zu entwickeln, die ambulante und stationäre Behandlung stärker verzahnen.
In einer randomisierten, offenen Studie wird untersucht, wie sich im Vergleich zu herkömmlicher Betreuung ein besonderes Krankheitsmanagementprogramm auswirkt. Das Programm umfasst evidenzbasierte Medikation, Stärkung der Compliance durch am Patientenkontakt beteiligtes spezialisiertes Pflegepersonal, bedarfsgerecht telefonisch unterstütztes Patientenmonitoring und Patientenschulung. Initial sollten – finanziert aus einem anderen Programm des BMBF und der Gesetzlichen Krankenkassen – 2 x 350 herzinsuffiziente Patienten (EF ≤ 40%) pro Studienarm in die Untersuchung einbezogen werden (n=700). Die Auswertung der Ergebnisse dieser Untersuchung war nach 6 Monaten geplant. Um die Nachhaltigkeit der Intervention belegen zu können, wurde – noch vor Rekrutierungsende dieser ersten Kohorte – eine Verlängerung der Nachbeobachtung auf 18 Monate beantragt. Die Bearbeitung dieser zweiten Fragestellung wurde daraufhin in der zweiten Förderperiode vom Kompetenznetz Herzinsuffizienz bewilligt und das Projekt als TP 15 in das Kompetenznetz Herzinsuffizienz aufgenommen. Um den gleichen alpha-Fehler und die gleiche statistische Power zu gewährleisten, wurde hierzu die Fallzahl auf 2 x 500 Patienten (n=1000) erhöht.
Folgende Fragen sollen geklärt werden:
Eine strukturierte telefonische Betreuung durch geschultes Pflegepersonal senkt die Sterblichkeit von herzinsuffizienten Patienten und steigert ihre Leistungsfähigkeit und Lebensqualität (INH-Studie).
Die Studienteilnehmer werden in einem langfristigen Forschungsprojekt des Deutschen Zentrums für Herzinsuffizienz Würzburg weiter betreut und nachuntersucht. Die in Kooperation mit TP 16 vorgenommene ökonomische Evaluation des telefonischen Betreuungsprogramms bietet eine Grundlage für Kooperationsgespräche mit den Kostenträgern, um den vielversprechenden Ansatz in die kassenfinanzierte Regelversorgung aufzunehmen.
Prof. Dr. Christiane Angermann / Prof. Dr. Stefan Störk
Universitätsklinikum Würzburg und Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg
Tel.: +49 (0)931 20146360
E-Mail: ed.grubzreuw-inu.kinilknull@c_nnamregna
Prof. Dr. Stefan Störk
Universitätsklinikum Würzburg und Deutsches Zentrum für Herzinsuffizienz Würzburg
Tel.: +49 (0)931 20146360
E-Mail: ed.grubzreuw-inu.kinilknull@s_kreots